Korrekte Fussposition

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KinCap
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Re: Korrekte Fussposition

Beitrag von KinCap »

Generell kann ich sehr gut über mich selbst lachen. :D
Nun zur Fussposition:
Der äussere Fuss steht mit den Fussballen auf der Raste.
Ganz nah am Rahmen.
Dies ergibt automatisch dass das Knie satt am Tank ist.
Die Hand liegt auf den Lenkerenden auf. Abgewinkelt. Nicht auf den Griffgummi.
Der Ellbogen zielt auf das Knie.
Das Foto von Alessandro zeigt es im Sinne von Natci von Speer.

Gruss KinCap
Dran bleiben so lange es noch geht.

stefanki
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Re: Korrekte Fussposition

Beitrag von stefanki »

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten.
Ich habe diese Saison etwas geübt. Was meint ihr???
Bei der CBR sind die Lenkerstummel noch original. Daher sieht es etwas cruisermässig aus. Die Rundenzeiten sind jedoch aus meiner Sicht ok. Foto 1 ist auf abtrocknender Fahrbahn. attachment=0]FullSizeRender.jpg[/attachment]
IMG_3922.jpg
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Alessandro
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Re: Korrekte Fussposition

Beitrag von Alessandro »

stefanki hat geschrieben:Vielen Dank für die zahlreichen Antworten.
Ich habe diese Saison etwas geübt. Was meint ihr???
Sieht zumindest ganz ordentlich aus. :D :dafuer: :thumbsup:
Gruss Alessandro

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ueli-zuercher
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Re: Korrekte Fussposition

Beitrag von ueli-zuercher »

Noch ein Hinweis zur Belastung:
Der Druck auf die Fussrasten wirkt ja wie ein Hebel gegenüber der Aufstandsfläche der Reifen, richtig?
Wenn du also die innere Fussraste belastest, dann drückst du quasi den Reifen von der Strasse weg, Richtung Kurvenaussenseite und du verlierst Grip.
Drückst du aber auf die äussere Fussraste, dann wird der Reifen zum Boden, resp. zur Kurveninnenseite gedrückt, was mehr Grip ergibt (hat mal irgend ein Rennfahrer erklärt).
Die Schwierigkeit besteht darin, innen zu hängen und aussen drauf zu drücken. Ehrlich gesagt, kriege ich das auch nicht wunschgemäss hin. Aber ganz wichtig ist mal, möglichst kein Gewicht auf die innere Fussraste.
Schaut euch mal Velo-Rennfahrer an, die stehen immer auf der äusseren Pedale. Und auch bei den Offroadern kann man's optisch gut erkennen, dass das Gewicht auf die äussere Fussraste verlagert wird.
Und was auch richtig erwähnt wurde, der Schaltvorgang bringt Unruhe ins Fahrwerk. Also möglichst wenig in Schräglage schalten.
Wenn ihr genügend Wums habt (1000ccm), dann kann man locker mal nen Gang zu hoch nehmen und aus voller Schräglage etwas untertourig losdrehen. Das ist schneller, als zwischendurch schalten (das gilt ganz speziell für Lédenon).
Wer stürzt, war zu langsam, weil Speed stabilisiert!!

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Alessandro
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Re: Korrekte Fussposition

Beitrag von Alessandro »

Das ist so eine Sache mit der äussere Fussraste....

Bild
Gruss Alessandro

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Dani
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Re: Korrekte Fussposition

Beitrag von Dani »

Nun ja, der gute Mann auf dem Foto hat auch eher eine untypische Sitzhaltung. Ich kenne Leute, die hocken kerzengerade auf dem Motorrad und sind trotzdem schneller als 90% der Leute hier im Forum. Ist auch eher eine untypische Sitzhaltung.
Aber das man das Motorrad eher mit dem Kurvenäusseren Bein führt, über das sind wir uns einig, oder?

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Holger1968
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Re: Korrekte Fussposition

Beitrag von Holger1968 »

Das ist Randy Mamola und das Bild dürfte 30 Jahre alt sein.
Genau so sieht man aber gelegentlich Vinales auf dem Töff hängen...
Da geht es glaube ich nur darum, sich möglichst weit in die Kurve zu hängen - da hilft es, den kurvenäusseren Fuss anzuheben - man kann so ja weiter Richtung Kurvenmitte sitzen.

Es überrascht mich, wie uneinig man sich bzgl. Kurvenfahren ist. Ich selber bin mir auch nicht sicher, was "richtig" ist und wieviel überhaupt allgemeingültig ist. Allerdings reden die Profis alle recht ähnlich (siehe Link von mir oben).
Mir hat Sabine Holbrook in Dijon erklärt, dass sie das ganze Gewicht auf dem kurveninneren Fuss hat.
Viele sagen auch "Slides durch verlagern vom Gewicht auf den kurvenäusseren Fuss abfangen".
Deckt sich ja mit dem: "Drückst du aber auf die äussere Fussraste, dann wird der Reifen zum Boden, resp. zur Kurveninnenseite gedrückt, was mehr Grip ergibt (hat mal irgend ein Rennfahrer erklärt)."
Allerdings denke ich, der Effekt besteht eher darin, dass man so den Schwerpunkt mehr Richtung Kurvenaussenseite verlagert, dadurch die Fliehkraft abnimmt und dadurch wiederum die Resultierende einen kleineren Winkel zum Boden hat - so als würde man das Motorrad aufrichten.
http://www.gines-fahrschule.de/html/kurvenfahren.html

>Schaut euch mal Velo-Rennfahrer an, die stehen immer auf der äusseren Pedale.
Ja, das stimmt. Da geht es aber darum, das kurveninnere Pedal vom Boden wegzukriegen (Aufsetz/Aushebelgefahr).

Also Gewicht beim (Motorrad-)Kurvenfahren doch auf den kurveninneren Fuss?
Macht es Sinn, soviel Hanging-off wie möglich zu fahren, seinen Oberkörper soweit wie möglich in die Kurve zu legen, ihn praktisch am Lenkerende aufzuhängen, und das alles nur zur Gewichtsverlagerung... und dann kontraproduktiv wieder Gewicht nach aussen zu legen?

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Bleifuss
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Re: Korrekte Fussposition

Beitrag von Bleifuss »

Ich stehe immer auf die Kurveninnere Raste.
Als Grund gebe ich Euch den folgenden allgemeinen physikalische Versuch an, welcher vermutlich jeder von uns mal in der Schule gesehen hat:
Der Lehrer hatte so ein Rad mit Haltegriffen an der Achse. Dann drehte er das Rad und hielt es an den Griffen fest.
Wenn Du jetzt willst, dass das Rad z.B. nach Rechts kippt (Rechtskurve), und am rechten Haltegriff versucht das Rad gegen rechts zu drücken, wird sich das DREHENDE Rad gegen links bewegen....
Wenn ich also gegen rechts wil, muss ich das Rad gegen links drücken... und schon bewegt es sich gegen rechts.....
Dies ist auch die allgemeine Aussage, wie man das Motorrad um die Ecke bewegen kann, ohne grossen Kraftaufwand. Indem man am Lenker entgegen der Kurve leicht drückt, und sich das Motorrad problemlos in die gewünschte Kurve legt.

Nachzulesen undter anderem hier:
http://bikersplace.at/fahrtechnik/lenktechnik
http://www.winni-scheibe.com/ta_praxis/dpt2.htm
http://www.gines-fahrschule.de/html/kurvenfahren.html

Wenn ich also auf die Kurveninnere Raste stehe, drücke ich durch die Kreiselkräfte das Motorrad nach oben.
Gleichzeitig gebe ich mehr Gas und bleibe im Hangoff unten. Dadurch habe ich durch das leicht aufgestellte Motorrad ungemein mehr Grip am Hinterreifen. Diesen Effekt sieht man immer sehr schön, wenn man die Moto2 genau beobachtet.
Sobald die den Kurvenausgang sehen, gibt es einen Ruck und man sieht wie das Motorrad leicht aufgestellt wird und der Körper unten bleibt.
Ab hier geben die Jungs voll Stoff mit vollem Druck auf der inneren Raste.
Gruss Bleifuss

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Phil_55
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Re: Korrekte Fussposition

Beitrag von Phil_55 »

Bleifuss hat geschrieben: Wenn ich also auf die Kurveninnere Raste stehe, drücke ich durch die Kreiselkräfte das Motorrad nach oben.
Gleichzeitig gebe ich mehr Gas und bleibe im Hangoff unten. Dadurch habe ich durch das leicht aufgestellte Motorrad ungemein mehr Grip am Hinterreifen. Diesen Effekt sieht man immer sehr schön, wenn man die Moto2 genau beobachtet.
Sobald die den Kurvenausgang sehen, gibt es einen Ruck und man sieht wie das Motorrad leicht aufgestellt wird und der Körper unten bleibt.
Ab hier geben die Jungs voll Stoff mit vollem Druck auf der inneren Raste.
Gut, aber das würde ja dann für's Beschleunigen gelten. Muss ja dann nicht heissen, dass man nicht während der Kurve auf der äusseren Raste stehen kann und dann zum Rausballern aus der Kurve den Druck nach innen verlagert....

Ich stand früher auch immer auf der inneren Raste, habe dabei aber so viel Druck drauf gegeben, dass mir bei langen Kurvenkombinationen fast das kurveninnere Bein abgefallen ist. Aber ich muss sagen: man liegt dann schon sehr satt in der Kurve! :D

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Alessandro
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Re: Korrekte Fussposition

Beitrag von Alessandro »

Zum Thema "die aussere Fussraste und für die Diskussion ein bisschen aufzulockern, gibt es im Racing4fun ein Post von Prinzessin Horst (auch hier Forum Mitglied).

Bitte genau lesen:
Prinzessin Horst hat geschrieben:
Hänsel und Gretel gingen durchs Fahrerlager.

Es war schön bunt und viele Menschen befanden sich darin.

Also eine Art Menschenwald.



Sie freuten sich, denn das Fahren fiel ihnen leicht und sie hatten große Fortschritte gemacht.

...Nichts trübte ihre gute Laune, selbst dann nicht, als plötzlich zwei abartig groteske Figuren ihren Weg kreuzten. Auf dem nackten Rücken der ersten Netzhautpeitsche stand „Gundy“ eingraviert und der andere Glöckner trug einen zerfetzen Lederlappen um seinen dicken Bauch, in den 33 Rauten geschnitten waren. Fröhlich gackernd grüßten Hänsel und Gretel die beiden Mischungen aus einem Kauz und einer Fechtmaske. Pat und Patachon stießen acht Kubikmeter Luft durch ihre riesigen Nasenlöcher aus, was soviel bedeutete, dass sie den Gruß erwiderten. Vier Billigzelte von Obi verschwanden nach diesem Gruß schlagartig am Horizont.



Nach einigen Metern fasste Hänsel Gretel am Arm und sagte aufgeregt:

„Schau, Gretel, dort ist aber ein seltsamer Palast. Er scheint auf vier Füßen gebaut, die aussehen, als würden sie eine Fussraste drücken.“

Als sie näher kamen, erkannten sie das Schild am Eingang:

Tempel der äußeren Fussraste



Der Türsteher, ein übelriechender aber um Freundlichkeit bemühter Inneneinrichter aus Rathingen lockte sie mit einem geheimen Duft in den Tempel. Nasale Fachriecher hätten einen gewissen Teppichklebergeruch und Reste von verbrannten Reifenwärmern im Lockduft entdecken können.

Drinnen standen ein Haufen Gebückter um einen Tisch, auf dem Dinner vorbereitet wurde. Das zumindest las Gretel auf dem Kundenstopper, der am Tisch lehnte:

„Zu Ehren der äußeren Fussraste opfern wir heute: Dinner.“

Dinners Körper wurde bereits haarlos gemacht und er wartete mit geweiteten Augen auf das Unerwartete.



Ein ganz in schwarze Gummiringe eingehüllte Gestalt trat auf Hänsel und Gretel zu:

„Ihr seid hier richtig, dies ist die Luftkammer der Weisheit, der Brennraum des Wissens. Nur hier könnt Ihr die wahre Lehre des Schnellfahrens erlernen, wenn Ihr glaubt!“

Hänsel schmeckte einen seltsamen Geschmack unter seiner Zungen, seit der Gummimann in seiner Nähe war. Früher schor er Schafe, da hatte er auch immer diesen Geschmack, aber auf der Zunge. Plötzlich erinnerte er sich: Wolle!



Während Dinner eine Fussraste unter jeden Fuß genäht bekam, geleitete der schwarze Mann Hänsel und Gretel in einen anderen Raum. Hier lernten die beiden Unerfahrenen die Lehre der äußeren Fussraste. Neu, wie sie in der Szene waren, glaubten sie schnell, denn die Lehre war klug durchdacht und klang vielversprechend. Nicht nur Sekundengewinne, nein auch Rennsiege, willenlose Groupies und Freibier wurden Hänsel und Gretel in Aussicht gestellt, so sie sich für die „wahre Lehre“ entscheiden würden. Hänsel glaubte.



Gretel kam das alles komisch vor. Sie erkannte einen kleinen Lichtschein, der sich durch die schwarze Zeltplane kämpfte. Ah, hier also zog die Nebenluft durch. Rasch sprang sie zum Lichtschein, wurde von einer Hand ergriffen und wie durch Zauberei durch die Plane gezogen.

Gretel blickte der Hand entlang nach oben. Eine Prinzessin mit ebenmäßigen Gesichtszügen, makelloser Haut und sanftem Lächeln sah sie an. Gretel keuchte errötend:

„Du bist ja ein Mann.“

Die Prinzessin führte sie an eine Stelle der Rennstrecke, wo sie alle Fahrer sehen konnte, die selbige befuhren. Man erkannte an den klaren Visieren die Jünger der dunklen Lehre (JddL). Sie kröteten elendig um die Kurve. Die Fahrer jedoch, die schwarze Visiere trugen, sahen schon von weitem schneller aus. Sie umkreisten die JddL jeweils einmal in der Kurve, machten dabei einen neckischen Kehllaut, der Gretel unvermittelt an Lassie, den wohlerzogenen Delphin aus ihrer Kindheit erinnerte, als sie noch in der Firma ihres Stiefonkels Delphintran herstellte. Lassie hat man nie fangen können, er war immer zu schnell. Auch er stieß immer diesen triumphierenden Kehllaut aus.

„Das, Gretel, ist der Unterschied... merkst Du es?“, sprach die Prinzessin mit sanfter Stimme und Gretel mußte unwillkürlich an Hochzeit und unglaubliche Sexspiele denken.

„Ja...“, hauchte sie, „ich erkenne es...“

Sie sah, wie die JddL verzweifelt an ihrer äußeren Fussraste herumdrückten, dabei alles vergaßen, was das schnelle Fahren tatsächlich ausmachte. Die Doktrin der dunklen Lehre war so stark, daß die JddL die Wahrheit einfach nicht mehr erkannten und den Schnelleren mit den dunklen Visieren (SmddV) Betrug vorwarfen. Der Motor wäre getuned, das Fahrwerk teuer gekauft und die Luft mit zusätzlichem Sauerstoff angereichert.



Gretel beschloss, den Weg der SmddV zu gehen und übte mit der Prinzessin ein Jahr.

Hänsel geriet immer mehr in die Tiefen der JddL und konzentrierte sich fortan nur noch auf die äussere Fussraste.



Nach einem Jahr verglühte Hänsel beim ersten Aufeinandertreffen der beiden in Gretels Abgasstrahl.

Er nahm sich das Leben, in dem er sich eine äussere Fussraste nach innen verlegen ließ und deswegen geradeaus in die Leitplanke fuhr.

Gretel ehelichte die Prinzessin und bekam haufenweise Kinder durch eine geheime Art, was ihren Körper ebenso geschmeidig hielt, wie den der Prinzessin. Die Kinder pulverisierten alle Rekore des Doktors und wurden 66 Mal Weltmeister in der ElektroSuperbike Megawatt Klasse.



Alle handelnden Personen sind frei erfunden und existieren gar nicht.

Wenn doch, dann sind sie unglaublich hässlich, bis auf die Prinzessin und Gretel.

So.
Gruss Alessandro

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Boo
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Re: Korrekte Fussposition

Beitrag von Boo »

Schöne Geschichte...

Ich versuch's trotzdem mal ernsthaft, wenns gestattet ist ;-)

Einigkeit ist so eine Sache. Nur weil viele Leute das gleiche sagen, macht es dies nicht zur Wahrheit, auch wenn es ein Rennfahrer sagt ;-)

Dass Motorrad fahren grösstenteils im Kopf stattfindet, wissen wir wohl auch alle. Dann redet man sich gern mal irgendwelche Dinge ein, die zwar objektiv gesehen keinen Sinn machen, aber dem Fahrer mental helfen. Siehe z.B. Rossis Legwave. Den gabs laaange Zeit nicht, und plötzlich war es ein, Zitat Rossi "ganz natürliches Verhalten", dann machten es ihm viele nach und dann war es für sie auch plötzlich selbstverständlich. Komisch oder? Meine Meinung: alles Kopfsache, denn das Datarecording zeigt, dass der Effekt des Legwave für die Rundenzeit Null Einfluss hat. Aber Kopfsache ist ja gut, wenn es dem Fahrer hilft, also nix dagegen einzuwenden ;-)

Meine Überlegung zum Druck auf die Fussraste und Hangoff (natürlich wie immer ohne Anspruch auf Richtigkeit):

Man überlege mal, was dieser Druck auf die eine oder andere Fussraste bedeutet: nämlich nichts anderes als Gewichtsverlagerung. Gesetzt der Fall, man hat Hände und Hintern komplett entlastet, das ganze Gewicht liegt also auf den Rasten, dann bewirkt das Belasten der einen Fussraste nichts anderes als eine Gewichtsverlagerung zum Kurveninneren bzw. Kurvenäusseren. Und der Effekt ist ganz einfach, dass sich das Motorrad aufstellen bzw. weiter ablegen will. Nicht mehr, nicht weniger. Es wird ganz sicher nicht auf irgendeine wundersame Weise mehr Grip generiert, wie denn auch? Auf dem Hinterrad ist ja genau gleich viel Anpressdruck, egal ob ich jetzt auf der inneren oder äusseren Raste stehe.
Aber wenn ich aus der Kurve raus auf die äussere Raste stehe, unterstützt mich das beim Aufrichten des Motorrads. Ich lenke also mit den Füssen mit, was natürlich ein Vorteil sein kann. Es geht also eher um die bereits von anderen angesprochene Kontrolle, nicht um Grip an sich.

Ergänzung für Bleifuss: Was du beschreibst ist das Gegenlenken. Das geht aber nur am Vorderrad, weil das ja schwenkbar ist. Mit Druck auf der inneren Fussraste richtest du das Motorrad aber ganz bestimmt nicht auf. Schonmal freihändig geradeaus auf die Rasten gestanden und dann das Gewicht nach rechts verlagert? Da wo du drauf stehst, da geht das Motorrad auch hin, versprochen :wink:

Ein ähnliches Missverständnis gibt es ja beim Hangoff. Der dient ja bekanntlich dazu, die Schräglage zu verringern und somit schneller durch die Kurve fahren zu können. Das stimmt nur soweit, solange ein Teil am Motorrad die Schräglagenfreiheit eingrenzt. Ist der Reifen der limitierende Faktor (was ja bei Rennmotorrädern der Fall sein sollte), kann durch Hangoff die Kurve nicht schneller durchfahren werden. Die Gesamtkraft auf den Reifen ändert sich durch den Hangoff allein ja nicht, die ist nur abhängig vom Kurvenradius und von der gefahrenen Geschwindigkeit. Was der Vorteil am Hangoff ist, ist die geringere Töffschräglage bei gleicher Geschwindigkeit, was das Korrigieren erleichtert, wenn der Reifen mal wegrutschen sollte, bzw. die Highsidergefahr kann so vermindert werden. Also auch hier eher der Faktor Kontrolle als absoluter Speed.
Dass durch die Kontur des Reifens je nach Schräglage die Auflagefläche ändert, könnte natürlich noch einen Einfluss haben. Aber man weiss ja nicht zwingend, bei welcher Schräglage dieser Effekt nun positiv oder negativ ist, da spielen ja wahnsinnig viele weitere Faktoren mit...

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CJR #39
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Re: Korrekte Fussposition

Beitrag von CJR #39 »

Es soll Rennfahrer geben, die zu Trainingszwecken Skifahren, weil es physikalisch grosse Ähnlichkeit zum Motorradfahren haben soll. Meiner Meinung nach wird dort mit dem kurvenäusseren Ski mehr Druck ausgeübt. (Bin selber schon lange nicht mehr Ski gefahren.. :wink: )

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Boo
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Re: Korrekte Fussposition

Beitrag von Boo »

... die fahren Ski, weil es Spass macht und die Beine trainiert :P

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Re: Korrekte Fussposition

Beitrag von CJR #39 »

... die fahren Ski, weil es Spass macht und die Beine trainiert :P
Ach so.. Hast du kurz den Rossi gefragt oder woher weisst du das so genau? :?

P.S. Auch wenn es statistisch so wäre, dass sie es nur aus Spass machen. Wieso beweist das, dass es definitiv keinen (physikalischen) Zusammenhang zwischen kurvenäusserem Ski und kurvenäusserer Fussraste gibt? :wink:

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Boo
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Re: Korrekte Fussposition

Beitrag von Boo »

Wissen? Wo denkst du hin, ich reim mir so Zeugs doch nur zusammen :wink:

Dass es keine Gemeinsamkeiten gibt, hab ich ja gar nicht behauptet... es trainiert die gleichen Muskelgruppen (will heissen es wirken ähnliche Kräfte), das reicht doch schon um dieses Training zu begründen, nicht? Weitere gmeinsame physikalische Zusammenhänge kann man sich natürlich schon aus den Fingern saugen, wenn man mag (und kann), aber ich denke meine Behauptung ist naheliegender :P

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Re: Korrekte Fussposition

Beitrag von Phil_55 »

CJR #39 hat geschrieben:Es soll Rennfahrer geben, die zu Trainingszwecken Skifahren, weil es physikalisch grosse Ähnlichkeit zum Motorradfahren haben soll. Meiner Meinung nach wird dort mit dem kurvenäusseren Ski mehr Druck ausgeübt. (Bin selber schon lange nicht mehr Ski gefahren.. :wink: )
Das mit dem Belasten des Aussenskis hat mit dem Motorradfahren genau so viel zu tun wie die Velorennfahrer mit ihren Pedalen. Die Velofahrer stehen auf der äusseren Pedale, damit die innere weiter oben ist (umgekehrt hätten sie fast keine Schräglagenfreiheit) und die Skifahrer entlasten lediglich den kurveninneren Ski (der sogenannten Bergski) um ihn einfacher um die Kurve zu bringen. Oder anders gesagt: der kurvenäussere Talski gibt die Kurve vor und der Innere wird einfach nachgezogen. Was mit Entlasten viel einfacher geht.

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Slider
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Re: Korrekte Fussposition

Beitrag von Slider »

Phil_55 hat geschrieben: ...und die Skifahrer entlasten lediglich den kurveninneren Ski (der sogenannten Bergski) um ihn einfacher um die Kurve zu bringen. Oder anders gesagt: der kurvenäussere Talski gibt die Kurve vor und der Innere wird einfach nachgezogen. Was mit Entlasten viel einfacher geht.
Wenn du Ski fährst wie Anno dazumal hat das sicher Hand und Fuss, wenn du aber einen Carver fährst und bewegst ihn so wie man es sollte wird der Bergski nicht einfach so nachgezogen, beim carven stehst du voll auf die Kante und der kurvenäussere Ski gibt die Kurve vor wie du richtig erwähnt hast, aber Druckmässig verteilt auf beide Ski mit Tendenz etwas mehr am Äusseren.
Es Grüessli
Mike

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Re: Korrekte Fussposition

Beitrag von Phil_55 »

Slider hat geschrieben:
Phil_55 hat geschrieben: ...und die Skifahrer entlasten lediglich den kurveninneren Ski (der sogenannten Bergski) um ihn einfacher um die Kurve zu bringen. Oder anders gesagt: der kurvenäussere Talski gibt die Kurve vor und der Innere wird einfach nachgezogen. Was mit Entlasten viel einfacher geht.
Wenn du Ski fährst wie Anno dazumal hat das sicher Hand und Fuss, wenn du aber einen Carver fährst und bewegst ihn so wie man es sollte wird der Bergski nicht einfach so nachgezogen, beim carven stehst du voll auf die Kante und der kurvenäussere Ski gibt die Kurve vor wie du richtig erwähnt hast, aber Druckmässig verteilt auf beide Ski mit Tendenz etwas mehr am Äusseren.
Völlig richtig. Da der Druck aber beim Carven (wie bereits von dir erwähnt) ja nahezu gleich auf beiden Skis lastet, ist ja dann ein Vergleich noch schlechter möglich, oder? Dachte daher du beziehst dich eher auf die älteren Modelle, da es dort bewusster und gezielter gemacht wird.

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Re: Korrekte Fussposition

Beitrag von Dani »

Kann man Ski und Motorrad fahren überhaupt 1:1 vergleichen? Beim Skifahren steht man doch, wir sitzen ja auf dem Töff. Oder steht ihr in den Rasten wenn ihr in Schräglage seid? Ich hocke da nur gemütlich. Und was genau heisst eigentlich Druck geben? Im Sattel sitzen und auf die Raste drücken, oder den Popo anheben und das Gewicht auf eine Seite verlagern?

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Re: Korrekte Fussposition

Beitrag von Boo »

Ja Dani, ich glaube ich bin in der Kurve selbst auch sehr entspannt in den Beinen. Zwischendurch mach ich mal einen Turn, in dem ich am Kurvenausgang so viel Gewicht wie möglich auf die Rasten zu verlagern, um das Hinterrad mehr zu belasten. Aber einen Unterschied zwischen linker und rechter Raste mach ich nicht bewusst. Ich denke aber, dass auf meinem Niveau solche Kleinigkeiten keinen Unterschied machen, da fahr ich lieber entspannt meine Runden :mrgreen:

Ich habe mal einen Instruktor (richtiger Rennfahrer) gehabt, der hat uns gepredigt, wir sollen die Kurve aus den Beinen heraus einleiten. Ich hab ihn mehrmals gefragt, wie das zu verstehen ist. Seine Antwort war nur im Stil von "ja halt nicht mit den Händen, sondern mit den Beinen in die Kurve rein". Als ich nachgefragt habe, was man mit den Beinen genau machen muss, war die Antwort "du musst sie mehr einsetzen, das hilft dir die Kurve besser einzuleiten" u.s.w. Oder kurz: er konnte es nicht erklären oder begründen, warum was genau zu tun ist. Racer sind halt Racer, die haben ein wahnsinns Gefühl und so, aber sie wissen oft nicht genau, warum sie nun was genau machen und welche Ursache welche (messbare) Wirkung nach sich zieht.
Meine Behauptung (ohne jegliche Begründung): wenn man die Fussrasten/Schuhe aller MotoGP fahrer mit Drucksensoren bestücken würde, würde man staunen, wie unterschiedlich die Beinarbeit der verschiedenen Fahrer ist. Die Rundenzeit kommt imho nicht von der Beinarbeit. Dem einen taugt halt dies besser, dem anderen jenes. Was die so schnell macht, ist ihr Gefühl und nicht zuletzt ihre Routine.

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