Diesmal waren am Cup Weekend auch noch (fast) die ganze Familie mit dabei, bestehend aus besserer Hälfte, Eltern und Bruder mit Familie inklusive Göttibub. Die schöne Umgebung in Mugello bot sich natürlich an, dies mit Ferien zu verbinden. Das Cup Event war diesmal von Donnerstag bis Samstag.
Am Töff wurde Öl- und Filterwechsel plus Bremsflüssigkeit gemacht, sonst war nichts nötig. Dann ein bisschen das Setup verändert, letztes Jahr hat es mit tief eingestelltem Heck nicht funktioniert, also dieses Jahr etwas höher gestellt.
Bei mir war's im Vorfeld nicht so mit trainieren, 2x eine Woche quasi platt mit so grippeähnlichen Symptomen und starkem Halsweh. Nicht schlimm aber lästig und das zweite mal wollte es nicht aufhören. Kurz vor dem Event wollte ich sicher nicht zum Doktor, wenn der mich krank schreibt wars das. Die Rettung war dann am Montag die Zahnärztin, die mir bei der Jahreskontrolle ein Mittel gegen das verd... Halsweh mit gab, das auch tatsächlich wirkte.
Anreise
Wir sind am Mittwoch angereist und kurz auf die Autobahn Richtung Gotthard gefahren. Bin in Kirchberg auf die Autobahn und habe in Kriegstetten gleich wieder umgedreht. Gotthard gesperrt, schon 6km Stau. Die Zeit investiere ich lieber in gemütliches über-den-Simplon fahren. Also ab nach Kandersteg, Autoverlad bis Goppenstein und dann über den Simplon nach Italien. Man merkt sofort wenn man in Italien ist, bei jedem Schlagloch muss man angst haben, dass dem Auto ein Rad abfällt. Irgendwann wird die Strasse dann besser und wird schlussendlich zur Autobahn. Wir sind problemlos durch gekommen und noch kurz im Hotel eingecheckt, bevor wir ca 19h in die Strecke eingelassen wurden.
Speer hatte leider ein bisschen ein Problem mit den Boxen, denn er bekam von der Strecke gar nicht so viele Boxen wie er gemietet hatte. Die Sammelboxen gingen somit drauf, ergo hatte ich keinen Boxenplatz. Freundlicherweise durfte ich in der selben Box wie Rafael, Bastian und François dann doch noch einen Platz beziehen, zusammen mit ein paar Deutschen. Danke für dies, den Besuch nahm es nämlich wunder wie es in so einer Box aussieht.
Abends haben wir im Rustico mit Marc&besserer Hälfte etwas "kleines" Znacht gegessen. Jaja, man (Frau) sollte nicht unbedingt mehrere Vorspeisen bestellen
Es war wie meistens ein bisschen zu viel, aber sehr fein! Und die Bedienung war auch wieder sehr nett, da war ich sehr positiv überrascht gegenüber letztem Jahr.Geschlafen hab ich leider schlecht bis gar nicht, zu heiss, zu viel Lärm und fit war ich ja auch noch nicht.
Donnerstag 27.7.
Heute stehen 6 Turns freies Fahren auf dem Programm. Ich kam relativ schnell auf Touren und war im 2. Turn unter 2 Minuten. Der nächste Turn war leider fürs Büssi, ich hab im Windschatten einer (verdammt) schnellen Duc ein bisschen spät und ein bisschen weit innen für T1 gebremst, eine kräftige Welle erwischt, die Gabel hat durch geschlagen und das Heck kam urplötzlich hoch. Also aufmachen... um die Kurve hat es nicht mehr ganz gereicht. Der Ritt durchs Kiesbett verlief problemlos. Danach mit saudreckigen Reifen sofort zurück in die Box alles durch checken. Nichts passiert.
Am Nachmittag war ich weitere 2 Turns später auf 1:59.380 und somit erstmals schneller mit der R1 als mit der GSX-R. Dabei blieb es dann auch. Es war schon ziemlich hiess!!
Heute waren wir mit der Familie in der Pizzeria Anna. War sehr lecker!!
Freitag 28.7.
Heute zählt die Quali wie üblich 3 Turns bis 13h, danach gibt es das PowerCup Rennen und gegen abend noch freies fahren (wirklich frei, ohne Gruppen). Den ersten Turn fuhr ich noch mit dem alten Reifen von gestern, ging eigentlich OK. Dann ist mir aufgefallen, dass ich ja einen 205er Dunlop parat hatte fürs Quali anstatt einen 195er. Nun, breiter kann ja nur besser sein, das probieren wir!!
Leider hat das ganze überhaupt nicht funktioniert. Dass die Übersetzung nicht ganz passen würde, war mir ja von anfang an klar (der Reifen hat 0.5cm mehr Radius an der Flanke und 4cm mehr Umfang, ist also massiv grösser!). Aber dass es mir die ganze Balance des Töff durcheinander bringen würde, hatte ich nicht gedacht. Jedenfalls hat nichts funktioniert. Ich hatte beim einlenken kein gutes Gefühl, immer Untersteuern, beim ans Gas gehen immer wieder Rutscher und am Kurvenausgang noch mehr Untersteuern. Gerade in der so wichtigen letzten Kurve fühlte das sich einfach sch... an. So kam ich natürlich nicht auf die gewünschten Zeiten und fuhr nur eine 1:59.5, was ja langsamer war als gestern. Dadurch fiel ich im Quali bis auf Platz 8 zurück. Natürlich sch... auf einer so schwierigen Strecke wie Mugello. Im letzten Turn vor dem Mittag noch den neuen Vorderreifen angefahren.
In der Mittagspause ass ich wie immer nur wenig, denn kurz danach geht's ja schon ins Cuprennen. Noch den Töff vorbereitet und hoffentlich genug getankt. Hinten kam natürlich wieder ein neuer 195er Dunlop drauf!
14:20 öffnete die Boxengasse und das grosse Feld von knapp 40 Töff fuhr los. Die Einlaufrunde war recht zügig und es ging auf der Geraden gleich los. Ich hätte schon vor Start-Ziel dank R1 Power überholen können, durfte aber natürlich nicht. Auf T1 zu fühlte sich das wie Moto2 an, das Feld fächerte sich auf und es war kein Platz zum Überholen. Geduld... mir fiel in der ersten Runde auf, dass bis weit nach vorne nicht sooo schnell gefahren wurde, ich konnte in den meisten Streckenteilen locker mithalten, nur im ganz schnellen Bereich vor der Arrabiata musste ich immer die Füdlebacken zusammen kneifen. So fuhr ich Runde für Runde meine Pace und wartete immer geduldig bis auf die Gerade. Dort überholte ich - R1 Power sei dank - Töff um Töff. Manchmal wars mir fast ein bisschen peinlich, Marc z.B. überholte ich mit so einem Überschuss schon weit vor Start/Ziel, das war ein Riesen Unterschied. Um die R1 und die Duc auf dem vermutlich 3. und 4. Platz einzuholen, brauchte ich etwas länger. Aber auch die zwei konnte ich schlussendlich einholen und den anderen Mäthu auf der R1 und schlussendlich auch noch die schnelle Duc von Oliver überholen. Ich war mir nicht ganz sicher, aber das könnte sogar ein Podestplatz sein. Diesen wollte ich nicht verduble und fuhr die letzte Runde nicht mehr mit dem Messer zwischen den Zähnen.
Ja, und so wurde es dann nach 11 Runden tatsächlich der sehr gute 3. Rang. Zwar weit hinter dem zweiten zurück, aber ein Podium von der Startposition nimmt man natürlich gerne! Ein sehr starkes Rennen, ich hatte meine Pace durch gezogen und kaum oder gar keine Fehler gemacht.
Das freie Fahren am abend liess ich aus, war nicht mehr viel Energie übrig beim Fahrer.
Bastian schmiss im 600er Rennen leider einen Podestplatz weg und stürzte übers Vorderrad. Der Töff war mit vereinten Kräften bis am Abend repariert.
Abends mit der Familie im Rustico gegessen. Wenn man mehr Leute am Tisch ist, geht auch das mit der Menge der Vorspeisen besser auf
Die Reservation von gestern war dann gold wert.Samstag 29.7.
Heute war die weisse Gruppe schon um 09:00 dran. Ich wollte aber den ersten Turn fahren, weil zwischen zweitem und Rennen nur noch wenig Zeit bliebe. Es war noch deutlich angenehmer, aber dennoch ein gutes einrollen.
Das zweite Cuprennen startete bereits um 11:20. Ich hatte wegen der schlechten Startposition natürlich zwangsläufig eine ähnliche Strategie wie gestern. Mein Ding durch ziehen und möglichst viele überholen. Unmittelbar in der ersten Runde bei T1 machte Laurent einen Fehler und musste weit gehen. Er sortierte sich wieder ein und stiftete so unruhe. An Bruno und Marc kam ich einfach vorbei. Aber dann lief ich auf einen Zug bestehend aus der (sehr!) schnellen Duc von Oliver, der R1 von Mätthu Schmid und der Kawa von Eric auf. Die Duc zog uns drei auf der Geraden immer im Windschatten hinter sich her, und bei T1 probierte immer ansatzweise irgend jemand ein scheues Überholmanöver, im Wissen dass man hinter dieser Duc eben mit 5 oder 10 km/h mehr angeschossen kommt. So kam ich leider nicht gleich an Eric vorbei, behielt aber die Geduld. Irgendwann käme ich an allen vorbei und sah sogar noch Laurent auf dem 2. Platz. Dann, in Runde 6, wurde leider abgebrochen. Rauch im Streckenteil hinter den Boxen. Es wurde nach der 5. Runde gewertet und aufgrund gedrängtem Zeitplan auch nicht mehr neu gestartet. 6. Platz meinerseits, das ist dann halt die Krux mit der schlechten Startposition.
Leider war Rafael auf dem eigenen Öl ausgerutscht und zog noch einen 2. Fahrer mit. Bei ihm gings glimpflich aus, die R1 kam mit einem Brandschaden aber nicht so gut davon. Der Grund des Sturzes interessierte mich natürlich, war etwa mit dem R1 Motor etwas nicht gut?? Schlussendlich fiel mir dann der "technische" Defekt auf.
Bastian fuhr seinerseits ein solides Rennen, nur die Kawa war nach dem Rennen etwas überhitzt und überkochte vor der Box. Item, jetzt nur noch einladen.
Nach der Siegerehrung sind wir kurz beim Bruder im gemieteten Ferienhaus mit Pool vorbei gefahren. War eine willkommene Abkühlung vor der Heimreise. Vor Mailand haben wir noch den Stau am Gotthard gecheckt: Wieder mehr als 1h Wartezeit, also auch retour via Simplon und Goppenstein-Kandersteg.
Fazit:
- Das erste Rennen war super, schade dass das 2. abgebrochen werden musste.
- Super Wetter!!!
- Die Familie hatte Freude und war beeindruckt von der Infrastruktur an der Strecke
- Im Cup hat mich nun Schmidt dank dem Doppelsieg überholt, immer noch solider 4. Platz
Fotos gibt es dann noch... sind noch in den Ferien
Grüsse
Rufer
