ich war kürzlich mit PZ Motorsport in brünn und schreibe auch wider mal einen Bericht.
Insgesamt war es das dritte oder vierte mal, dass ich in Brünn war. Letztes Jahr bin ich dort
gestürzt und habe mir leider das Knie verletzt, seither hatte ich nicht oft die Gelegenheit zu fahren. Einige Monate nach dem
Unfall war ich am Pan und aufgrund mangelndem Vertrauen und Schmerzen gefahren wie eine Grossmutter...
Danach Anfang Jahres ein mal in Aragon wo ich das Vertrauen bereits fast vollständig wider gewonnen hatte.
Gespannt war ich auf auf meine "Neue" Gabel, da ich in Aragon mit der Originalen
fahren musste, und auch auf den Dunlop Reifen. (In Aragon ging mir ein Brandneuer Pirelli Hinterreifen nach 7 Runden total futsch, deshalb
wollte ich in Brünn mal etwas neues ausprobieren)
Die Anreise war völlig entspannt und es fühlte sich trotz den 1000km irgendwie gar nicht weit an. Leider ist die extrem schmale “Holperautobahn“
in CZ immer noch nicht ganz fertig..
Das Wetter war wie immer "Brünnmässig" sehr unsicher aber noch trocken und Während dem Zelt aufbauen und Material ausladen
warnte uns unser Nachbar vor einem aufkommenden Sturm. Wir hatten keine Box gemietet und machten einfach ein extra Spannset an unser Zelt, so schlimm kann es ja nicht werden dachten wir... naja einige Zeit später wurden wir eines besseren belehrt. Es fegte ein Sturm
über das Fahrerlager, wie ich es noch selten erlebt hatte! Der Himmel verdunkelte sich enorm und eine riesen Wolke, erfüllt von
Blitzen fuhr auf uns zu! Zelte, Grill, glühenden Kohlen und anderes Material flog uns um die Ohren! Wir gaben unser Material auf und
retten uns in den Bus, um hilflos zuzuschauen wie das Motorrad vom Kollegen an meines gedrückt wurde, sich das Ganze Zelt
verbog und alles nass wurde...
Die Spannset und Plache des Zeltes hielten keine Minute. Der Strom viel aus und es wurde im ganzen Lager dunkel.
aber nur kurz denn die Blitze waren so intensiv, dass es praktisch hell war! Als der Wind etwas nachgab brachten wir einen Teil von
unserem Material inklusive Motorräder in eine Box und es kamen diverse Leute um uns zu helfen(vielen Dank hier noch an die Helfer!).
Am anderen Tag begutachteten wir den Schaden. Zum Glück hielt er sich in Grenzen. Mein Motorrad hatte eine schramme, so wie
der Camper von unserem Nachbarn, das Zelt war verbogen (konnten wir wider richten) und mein Helm war innen Nass Wäääähh!
Aber es hatten leider nicht alle Glück! In der Frontscheibe eines Campers steckte ein grosser Pfosten von einem riesen Partyzelt und musste abgeschleppt werden. Diverse Zelte waren zerstört und nur noch ein wildes Gewirr aus Eisenstangen..
Wenigstens war die Piste pünktlich auf unseren Turn wider trocken und wir konnten mit Slicks raus!
Das Einfahren ging locker da ich die Strecke ja kannte. In "meiner" Sturzkurve dachte ich selten an den Unfall, fuhr aber
trotzdem noch einen Zacken langsamer als früher.. Die Gabel fühlte sich top an! Aber was mich irritierte war nebst dem Nassen Helm
, mein Lederkombi: Seit meinem Unfall habe ich relativ viel Körpergewicht verloren und dementsprechend zu gross war das Kombi. Es hatte überall Falten die flatterten etc. Im verlaufe des Tages konnte ich dann immer mehr "abschalten" und meine Zeiten näherten sich meinen Topzeiten aus der Saison 2015
Am zweiten Tag fuhr ich relativ konstante Zeiten aber war irgendwie enttäuscht, dass ich nicht schneller wurde...
Es reichte trotzdem für eine 4.Startpos im Best of the rest Rennen (oder heisst es best of the best?
).Der Kollege Qualifizierte sich für Pos 7. und wir freuten uns darauf das Rennen zusammen fahren zu können.
Wir absolvierten noch einen Turn freies fahren vor dem Rennen, dabei schlug das Schicksal leider erneut zu:
Einfahrt Start/Ziel einige Meter vor mir, rutschte meinem Kollegen das Vorderrad weg, Funken sprühten und das Motorrad überschlug sich mehrmals bevor es in den Polstern zum stehen kam. Zum Glück rollte er sich sauber ab und ihm passierte nichts.
Für das Moped jedoch sah es schlecht aus: Frontgabel verzogen, Dashbord abgerissen, Verkleidung futsch etc... Nichts mehr zu machen.
Während dem Mittagessen fragten wir uns noch um welche Uhrzeit eigentlich das Rennen starten wird.
„Erst am Nachmittag irgendwann, keinen Grund zum stressen“ sagte ich..
Und dann, als wir das Restaurant verliesse, hörte ich folgende Ansage in den Lautsprechern: „Achtung Fahrerlager, dritter und letzter Aufruf zum Rennen!“....
Ach du Schande! Ich Depp muss wohl den Zeitplan irgendwie falsch gelesen haben!
Noch nie war ich so schnell in meinem Kombi! Die Reifen waren zum Glück bereits warm und sogar der Nachbar kam um mir mit dem Tanken etc. zu helfen. Nicht gerade optimal so in ein Rennen zu starten.
An der Streckeneinfahrt teilte man mir mit, dass die 5min bereits abgelaufen seien und ich zu spät dran sei.. Tja selber schuld, dachte ich und war
sehr enttäuscht! Doch dann deuteten sie mir, dass ich in der Boxengasse warten kann und mich bei der Aufwärmrunde einfach am Feld hinten anschliessen sollte.
In der Aufwärmrunde kämpfte ich mich bereits durch das halbe Feld und schlängelte mich bei der Startaufstellung nach vorne..
Gestartet wurde stehend und nur mit jeweils 3 anstatt 4 Fahrer pro Reihe. Mit stehenden Starts hatte ich leider noch nicht so grosse Erfahrung, kam aber relativ gut weg und machte eine Position gut!
Das Rennen selber ist schnell beschrieben: Start, von Pos 4 auf 3, nach einem Verschalter Anschluss verpasst und nach ca 5 Runden Rote Flagge...
Meine Bestzeit konnte ich auch im Rennen nicht knacken aber die relativ konstanten 2:15er Zeiten reichten für Platz 3 und somit freute ich mich trotzdem!
Am Abend entschieden wir einen Tag früher nach Hause zu gehen, da mein Kollege leider nicht mehr fahren konnte... Somit waren wir nur zwei von drei Tagen gefahren, aber alles in allem
hatten wir trotzdem eine menge Spass. Brünn ist immer wider eine Reise wert!
