Nachdem ich immer mal wieder gerne eure Stories lese, wollte ich auch mal von einem meiner Events berichten. Komme ja mit den Kindern nur noch selten dazu, hat dieses Jahr jetzt aber doch immerhin 3x geklappt (Ledenon, Misano, und jetzt Cremona).
Wir hatten für den letzten Event 2018 eigentlich Mugello geplant, weil das überbucht war haben wir dann aber kurzfristig umgebucht zu Paddy's Jungs.
Fängt super an: am Freitagmorgen meine Jungs bei Ihrer Grossmutter abgeliefert, und beim Wegfahren gibt mein e46 touring zum ersten Mal den Geist auf. Elektrisch tot, wie wenn jemand die Batterie abgehängt hätte. Also innen durchkriechen, Heckklappe von innen öffnen, Batteriefach aufmachen... scheint alles OK!? Dann geht plötzlich auch die Kofferraumbeleuchtung wieder an, und alles läuft als wär nix gewesen (naja Uhr und alle Zähler zurückgesetzt). Ok wird schon schiefgehen... also aufladen und bald darauf los nach Italien.
Am Zoll in Iselle haben wir Glück. Steht keiner rum. Waren noch nie in Cremona, aber ist von uns aus in etwa 5h erreichbar, also eigentlich ganz easy (bis auf Milano, wie immer).
Angekommen und aufgebaut, Boxen gab's keine mehr also Zelte aufgestellt. Wetter war eh gut angesagt. Eingeschrieben waren die meisten bei uns in Gruppe Profi, weil es so kurzfristig nur noch dort Plätze gegeben hatte
Ich habe komplett neu revidierte Bremsen (inklusive neue Kolben und Stahlflex) und ne neue Brembo pumpe drauf, und wegen leichter Kühlmittel-Undichtigkeit sämtliche Kühlschläuche mit einem schönen blauen Samco-Set ersetzt. Sonst ist technisch eigentlich alles wie beim letzten Event in Misano. Ausser dass ich sie für Mugello ja auch noch auf 309 Top-Speed übersetzt habe
. Naja 5 Gänge reichen ja eigentlich auch aus 
Am Samtsagmorgen dann doch noch etwas Nebel - unser erster Turn fällt jedenfalls aus. Paddy und die Streckencrew meistern das aber sauber, und bald darauf geht's auch schon raus zum ersten Turn. Die Strecke ist schön zu fahren und weniger eng als erwartet, bis auf die letzte Schikane. Ich mache 6 gezeitete Runden, bevor mich der Bock nach der langen Geraden beim Einlenken urplötzlich abwerfen will! Ich lenke ein, Hinterrad geht geradeaus:
https://youtu.be/E90AM2ZmzoM
Ich stürze zwar nicht, mache aber bei diesem Beinahe-Highsider den Superman am Lenker und mein brandneues Airbag-Kombi (GiMoto V2 mit Reissleine) löst aus und ich fahr als Michelin-Männchen ins Kies... Zeigt sich dann: WaPu leckt wie Hölle, war wohl Kühlmittel
auf dem Reifen. Also mit Besenwagen (oder besser Besenquad) nach Hause.Zum Glück ist die Strecke einfach zu lernen - meine 3. Runde überhaupt ist bereits eine 1:38, die nächsten 3 auch, das reicht gerade um mich für den Verbleib in Gruppe Profi zu qualifizieren. Bin ich froh, will ja dann am Nachmittag Quali fahren. Also los Mühle auseinander und Leck finden und irgendwann war klar: WaPu. Hatte aber ne Ersatzwapu aus meinem anderen Motor dabei, dank des Tips von meinem Mech
Also alles umbauen. Ging dann doch wieder länger, da ich die abgelassene Kühlflüssigkeit wiederverwenden und auch nicht komplett entlüften wollte. Zudem waren die Reifen eh nur noch für die ersten Besichtigungsrunden gedacht, die SC2s mussten also auch runter. Und das Kombi braucht ja auch noch ein paar neue Patronen (konnte ein Gimoto-Mensch vor Ort machen, kann man auch selber).Drauf kamen dann neben einer dichten Wasserpumpe ein Satz neue V02 Brückensteine in Medium/Hart (zum ersten Mal probiert). Leider ist das Quali am Schluss dann schon fast fertig, und ich geh halt mit bestenfalls halbwarmen Reifen raus. Also schön ruhig eine Runde Reifen warmgefahren, dann zieh ich auf die kurze Start-/Zielgerade raus, ready für eine fliegende Runde. Doch es wird 3 Minuten zu früh abgewunken, und ich sehe nach meiner Aufwärmrunde die Zielflagge...
Also war nix mit Quali-Zeit, glücklicherweise kann ich aber wenigstens in der schnellsten Gruppe bleiben. Und als mir Paddy sagt, dass ich sowieso von hinten im Rennen starten kann, ist das ohnehin vergessen. Dicht ist die Kiste auch wieder.
Wir fahren daher noch einen sehr entspannten Turn, die letzten 20 Minuten des freien Fahrens vom Samstag. Die Teilnehmer sind echt sehr zivilisiert und passen aufeinander auf, geht trotz sehr diversen Leistungsklassen ohne Probleme zu. Läuft nicht schlecht, echt versöhnlich
Am Sonntagmorgen 14.10.2018 bleibt der e46 wieder stehen, als wir vom Hotel zur Strecke fahren wollen. Gleiches Spiel wie beim ersten Mal, nur merke ich jetzt, dass die Batteriepole nicht sauber gesichert sind - die Sicherungsmutter ist lose... Also angezogen, seither scheints wieder zu gehen
Knapp reicht es uns trotz der Verzögerung zum ersten Turn, nun kann ich auch endlich mal einen ganzen Turn fahren. Merke dabei aber dass die (seit Misano leicht geänderte) Rastenposition beim Schalten problematisch ist, zum runterschalten muss ich den Fuss viel zu weit runterstrecken. Also nach dem Turn das Einstellen, wegen dem ganzen Gefriemel mit dem Tellert-Sensor dort geht es aber auch wieder nicht so recht und ich verpasse das Warmup zum Rennen. Dazu passt dann auch, dass unsere 3 Startfahrer fürs das schnellste Rennen unisono meinen, es gehe um 12:35 los, was auch stimmt - aber Startaufstellung für den "SuperPole" genannten Modus ist um 12:30. Der erste schaffts grad noch, wenn auch hinter seinem Quali-Rang, das Rennen mit dem Pulk zu starten, aber wir anderen zwei sind so spät, dass wir den Tross die erste Runde durchfahren lassen müssen. Also grundsätzlich schonmal disqualifiziert, aber wir dürfen trotzdem noch raus, einfach mit einer Runde weniger *freu*
Rennen läuft denn auch gut, fahre ne 1:37.2 raus, aber hänge wieder mal lange hinter ner S1000RR fest.Unsere Crew konnte sogar einen Podestplatz ergattern (in der langsamsten Gruppe
), gingen also auch zur Rangverkündung. Mittagessen gab's im Restaurant über der Box - und das war eine sehr positive Überraschung!! Für ne Kantine richtig gut. Im Vergleich zum Zwangsfood in Ledenon himmlisch.Nach dem Essen (war vermutlich etwas zuviel) freue ich mich auf den ersten Turn mit korrekter Einstellung und ohne Druck. Gehe mit meinen zwei Jungs raus, ich vorab, und fahre zwei Runden in denen ich mich recht wohl fühle. Dann versuche ich irgendwas dummes, heble über die Fussrasten irgendwie das Vorderrad aus und parke die Mühle im Kies, diesmal aber richtig. Natürlich geht wieder der Airbag auf und erneut steht das Michelin-Männchen neben der Strecke rum: https://youtu.be/S980n1CXF9A
Die GSX-R ist zum Glück praktisch unversehrt, nur Schalthebelknauf abgebrochen, Sturzpad und Kupplungscarbondeckel abgeschliffen, hinteren Achsschutz verloren. Verschalung hat noch nen Spalt und etwas Kiesausschlag links, aber alle Halterungen noch dran etc. Mir hat's überhaupt nix gemacht, bin ja nirgends "runtergefallen". Hatte die vorderen zwei Runden den Ellenbogen in dieser Kurve immer unten und wollte wohl noch etwas früher runter oder so. Das neue Kombi ist jetzt getestet und eingeschliffen.
Ich versuche dann noch zwei Stunden, einen Ersatzhebel für meine Original-Schaltraste zu finden, wollte unbedingt nochmal raus (war noch freiese Fahren bis 18h!) und die Saison nicht mit dem Sturz beenden, hatte aber keinen Erfolg und konnte es dort nicht mehr flicken. Dann halt zusammengeräumt und ab nach Hause.
Dass kurz vor Milano die "Engine Check" Lampe im e46 angeht, wundert ja dann schon fast nicht mehr
Ging nicht mehr aus, bin dann halt trotzdem durch den Gotthard, und dann (wenn schon denn schon) mit dem Hänger über den Susten gebrettert. Motor hatte definitiv keine Probleme, soviel ich jetzt weiss ist es nur das Tankentlüftungsventil.War ein sehr anstrengendes Wochenende an dem nicht viel nach Plan lief. Aber trotz allem hat es immer noch viel Spass gemacht. Vielen Dank an Paddy und PRD für die Top-Organisation und euren Service! Wir werden die Strecke sicher nicht zum letzten Mal besucht haben. Ich hab ne Rechnung offen
Da war ja immer was los 
