Aragon Speer Cup, 9.-11.5.2019

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rufer
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Aragon Speer Cup, 9.-11.5.2019

Beitrag von rufer »

Hallo zusammen

Hier mein Bericht vom 2. Lauf des Speer PowerCup 2019.

Anreise
Wie schon fast gewohnt, bin ich zusammen mit Riggs angereist. Er war noch beim Stäger Resu zum Fahrwerk einstellen und fuhr mit dem Anhänger zu mir. Dann am nächsten morgen Anhänger an den Vito gehängt und gemeinsam nach Spanien. Wir sind früh los gefahren und waren nach ziemlich genau 14h dort. Riggs hat neuerdings so ein Telepass Senderli, das auch in Spanien funktioniert. Ziemlich praktisch, nie mehr anhalten zum zahlen!
Als wir im Paddock ankamen, räumten gerade die beiden Moto2 Teams Dynavolt Intact und Sky 46 zusammen. Wir haben dann ausgeladen und uns in der Sammelbox Box Nr 14 eingerichtet. Es waren zwei Österreicher, zwei Bulgaren und mit Carlo auch noch ein weiterer Schweizer in der Box. Jedenfalls ein guter Mix. Nebenan waren mit Andi fast lauter Schweizer in der Box. Und der Reifendienst war in Box 12 auch ganz nahe, nicht unwichtig hier.
Nach dem ausladen drehte ich eine Runde mit den Turnschuhen. Läck mir, war der erste Teil anstrengend. Steigt an und voll Gegenwind, mich hat's fast fort geblasen! Die Gegengerade war trotz Rückenwind auch ziemlich lang. Was mir auffiel: Die Strecke war extrem sauber. Die Moto2 Jungs hatten wohl das grosse Putzpaket gebucht, so eine saubere Strecke inklusive aller Auslaufzonen habe ich echt noch nie gesehen. 30min für eine Runde, da kann ich mich noch steigern... Also Fitness passt, keine Pollen kein Asthma :)
Danach im Hotel Ciudat Alcaniz einquartiert. Zwar teuer, aber wirklich gut. Weil das Restaurant im Hotel voll war, assen Riggs und ich nur ein kleines Menü an der Bar.

Donnerstag 9.5.
An der obligatorischen Fahrerbesprechung im Briefingraum der Strecke waren nicht gerade viele anwesend. War wohl nicht ausverkauft! Erst nach der Fahrebesprechung bekam man den (auch obligatorischen) Transponder ausgehändigt. Es stehen 6 Turns à 20min freies Fahren auf dem Programm.
Dann noch letzte Vorbereitungen getroffen und kurz den R1 warmlaufen lassen. Aber warum löscht die Warnlampe nicht aus. Hmmmm!!!! Ohne Diagnosegerät wär ich jetzt hübsch am A... gewesen, Euro4 sei dank lassen sich mit der 2018er R1 nämlich ohne Diagnosegerät keine Fehlercodes mehr anzeigen geschweige denn zurück stellen. Also kurz das Heck weg, OBD-II Gerät angeschlossen. Aha, nur Air Intake Temperature Sensor. Sensor kurz aus- und wieder eingesteckt, Fehlercode zurück gesetzt. Eh voilà, läuft nun ohne Fehlercode. Der Sensor wurde übrigens schon mal auf Garantie getauscht.
Dann aber ab auf die Strecke. Reifenmässig war vorne und hinten ein Dunlop Typ2 drin. Der vordere (medium soft) wurde mit den steigenden Temperaturen immer etwas schwammiger, ging aber noch. Der hintere 205er entschied sich nach der 2. Session fürchterlich aufzureissen. Hm, was ist denn das neues?? Grund war simpel und einfach zu wenig Luftdruck und dazu ein laut Marc "unrunder" Fahrstil. Ja gut, an Linie etc gabs noch ein bisschen Arbeit, letztes Jahr hatte ich ja keine gezeitete Runde geschafft. Übrigens streikte mein Laptimer, das gute alte Nokia Handy mit Racechrono wollte wohl langsam in Rente. Bei Speer gibt's dafür jetzt eine App, wo man live die Zeiten sehen kann, auch nicht schlecht.
Am Fahrwerk wurde noch dies und das ein wenig angepasst, das Heck musste wieder ganz wenig hoch, der aufgerissene Reifen fing sich danach wieder. Mit dem nächsten (gebrauchten) Hinterreifen liefs dann schon besser, da riss dann auch nichts mehr auf. Zeitenmässig war ich bis am ersten Abend erst auf 2:01.3, meine Bestzeit vom 2017 war 2:00.4. Die Spitze fuhr zu dem Zeitpunkt schon knapp unter 2min, Marc auch bereits. Der Verkehr in der weissen Gruppe hielt sich in Grenzen, der Wind wurde nach dem Mittag eher weniger und die Verhältnisse somit besser.
Alles in allem kein schlechter Tag. Unzufrieden war ich mit der Gabel, die beim harten Bremsen stempelte und wenn man die Druckstufe noch weiter zu machte dafür über die Welle bei der Linkskurve bei der "Mauer" sprang. Hier musste ein besserer Kompromiss hin, das ging so nicht. Abends trieb ich 5W Gabelöl und eine Spritze auf, damit ich dann 5-10ml Öl pro Holm für mehr Progression nachfüllen könnte.
Fürs morgige Rennen liess ich einen 205 Typ 1 Reifen aufziehen, also der etwas weichere. Es würde warm werden morgen...
Abends genossen wir ein Znachtessen im Restaurant. Das Stück Fleisch war super, Riggs schwärmte auch vom Thunfisch.

Freitag 10.5.
Heute zählt die Quali noch bis zum Mittag, am Nachmittag gibt es Rennen und freies Fahren.
Vor dem ersten Turn löste ich die Klemmschrauben der oberen Brücke, dann die Gabelkappen und füllte beidseitig etwas Öl nach. Bereits im ersten Turn am morgen war ich mit 2:00.8 schneller als gestern. Bremsen war jetzt besser, aber noch nicht perfekt. Die Temperaturen stiegen recht schnell an und auch der Wind hielt sich in Grenzen, gute Verhältnisse also. In den weiteren Turns konnte ich mich trotz frischem 205 Typ 2 Hinterreifen mit 2:00.385 und 2:00.373 nur noch minimal verbessern. Es reichte für den Startplatz 6 im Cup gleich hinter Marc, nicht so verkehrt. Um meinen Platz herum war alles sehr nahe zusammen, sicher fast 10 Fahrer in der gleichen Sekunde. Eine starke Vorstellung lieferte Sascha, der sich mit einer tiefen 1:58er Zeit gleich in seinem ersten Cup Einsatz auf Pole Position stellte.
Der Typ2 Hinterreifen hinterliess jetzt nicht den allerbesten Eindruck, es fehlte ein wenig Grip in starker Schräglage. Doch für den Cup Lauf kam ja der weichere Typ 1 zum Einsatz, ich erhoffte mir davon eine bessere Performance. Vorne hatte ich schon im letzten Turn vor dem Mittag einen neuen Typ 4 (strong) angefahren, fühlte sich viel stabiler an auf der Bremse als der Typ 2. Aufgrund vom Verbrauch von gestern rechnete ich ca 11l Verbrauch für die Renndistanz aus und betankte den Töff entsprechend. Noch kurz etwas kleines gegessen und vor dem Rennen eine kleine Pause gemacht. Mit Riggs wurden die Instruktionen auf der Boxentafel ausgemacht.
Der Start ins Rennen erfolgte wie immer fliegend. Marc und ich kamen gut weg und ich konnte bald an Marc vorbeigehen. Weiter nach vorne kam ich dann allerdings nicht, auch mit dem Typ1 Hinterreifen fehlte das letzte Quäntchen Grip in starker Schräglage. Irgendann überholte mich dann Gerry und liess mich gleich stehen, ihm konnte ich nicht folgen. Also versuchte ich meinen Platz nach hause zu fahren. Dummerweise unterlief mir 3 oder 4 Runden vor Schluss ein kleiner Fehler: Vor der Schikane vor der Gegengerade schaltete ich anstatt in den 2. in den ersten Gang, die Einfahrt war dadurch äusserst quer und mit viel zu weiter Linie. Marc liess sich natürlich nicht bitten und ging innen vorbei. Nichts wie ihm nach!!! In der vorletzten Runde bremste ich ihn bei T1 aus, leider konnte er zu T2 hin gleich wieder kontern, war aber aussen. Ich sah ihn rechtzeitig im Augenwinkel und zog es nicht auf die harte Tour durch, T2 T3 war jetzt nicht mein starker Sektor. Ich versuchte noch alles bis und mit zur letzten Kurve, aber glaub Marc hat überhaupt nicht mehr gebremst, da war nichts mit ausbremsen :shock: Weil vorne Laurent Coubart in der letzten Runde gestürzt war, gabs doch noch einen 6. Platz. Beste Rundenzeit 2:00.1 Und Sascha hatte tatsächlich sein erstes Cuprennen gewonnen, Chapeau!!!
Im Free Practice nach den Rennen versuchte ich eher aus Verlegenheit einen alten 195 Typ 2 Hinterreifen. Ohne viel ans schnellfahren zu denken fuhr ich... 1:59.9. Jä hallo, ist das verkehrte Welt??? Mit einem mindestens 4 Session alten (wohlbemerkt auch Linkskurs), ausgelutschten 195 Typ2 schneller als mit einem nigelnagelneuen 205 Typ1!! Übersetzung passte auch noch, trotz kleinerem Durchmesser. Der Wind frischte wieder auf und die ganz schnellen Zeiten waren nicht mehr möglich. Aber item, die Entscheidung für den morgigen Rennreifen wurde damit ziemlich klar!!
An der Siegerehrung, wo übrigens Troy Corser die Pokale überreichte, gabs ein paar Randbemerkungen weil sich zwei nicht ganz grün waren, wer jetzt wo unter gelber Flagge überholt hatte oder nicht. Fand ich jetzt nicht zwingend nötig. Danach gabs noch ein paar Tapas und Getränke, war ganz lecker. Für eine Portion Znacht im Hotel Restaurant waren Riggs und ich natürlich trotzdem noch zu haben.

Samstag 11.5.
Weil es in der Nacht geregnet hatte und nun auch deutlich kühler war, liess ich den ersten Turn um 09:00 aus. Genau an der Stelle wo ich letztes jahr gestürzt bin, war nämlich noch ein nasser Fleck.
In der zweiten Session fuhr ich ein paar Runden mit einem angefahrenen 205er Typ 2. In der letzten Kurve hat es mächtig gestaubt, wer das wohl gewesen war?? Zurück in der Box fehlte bei Sascha der Hinweis "Pit In". Und war ers tatsächlich. Ihm gings zum glück gut, aber die BMW war kaputt. Schade, aber that's Racing wie er selber sagte!
Dann kam für die ungeduldigen Cupfahrer das grosse Warten. Unser Rennen war erst 13:20. Es hatte ziemlich böigen Wind, es war deutlich kühler als gestern, aber ich würde die Verhältnisse dennoch als gut bezeichnen! Wieder gleichviel wie gestern getankt, den neuen 195 Typ2 Hinterreifen drauf und bereit war der Töff.
Weil Sascha fehlte, rückte effektiv jeder einen Position nach. Den fliegenden Start hinter Marc würde ich als mittlere Katastrophe bezeichnen, Marc rührte gefühlt bis zur Startlinie im Getriebe und wir hatten schon einen Scheiss Abstand. Also nichts wie durch!!! Das Rennen ging wieder langsam los und plötzlich war ich hinter Bruno und Laurent dritter. Pilot und Hinterreifen fühlten sich gut und ich hätte schneller fahren können, fand aber keinen Weg an den beiden untertrennlichen Streithähnen vorbei. Im Cup wirst du fürs kleinste zögern natürlich sofort bestraft: Schwupps waren Gerry und Tim vorbei, nur noch fünfter. Ich blieb aber diesmal dran und war immer in Sichtweite mit der Spitze. Der Hinterreifen war super und ich war auf der Bremse nach den Geraden einen tick besser als die anderen. Ein Hammer Rennen, es war ein Kampf von A-Z. Als Bruno dann langsam etwas nachliess, wurde er sofort auf Platz 5 durch gereicht. Vierter. Tim war nicht so einfach zu überholen, er fährt sehr fein. In der vorletzten runde verzog ich aus der Schikane raus einen Wheelie und es schüttelte die R1 ganz übel durch. Zum glück hatte ich dran gedacht, die Bremse auf der Geraden anzutippen, hat nämlich 2x pumpen gebraucht und ohne das wär ich jetzt irgendwo in der Auslaufzone bei der letzten Kurve. In der letzten Runde erwischte ich Ausfahrt Schikane perfekt und setzte mich bei Tim in den Windschatten. Wird knapp!! Wahrscheinlich hat er schon nicht mehr damit gerechnet, aber auf der Bremse war er dann doch noch fällig. YES, erster Podestplatz dieses Jahr!!! Gerry hatte in der letzten Runde noch Laurent überrumpelt und fuhr den Sieg ein. Ein Super Rennen, die ersten vier innerhalb einer Sekunde!!! Beste Rundenzeit meinerseits 1:59.533.
Hiermit habe ich mich mit Aragon versöhnt!!

Abgesehen von einem ganz kleinen technischen Problem beim losfahren war die Heimreise problemlos. Riggs hatte in Girona ein tiptopes Hotel zum übernachten reserviert, denn in Barcelona wärs wegen der F1 viel zu teuer gewesen. Wir kamen problemlos durch und waren Sonntag nach dem Mittag wieder bei mir zu hause.
TODO: Neuen Laptimer und/oder Datarecording evaluieren.

Vielen Dank an Riggs, meine bessere Hälfte und die Familie.

Fotos habe ich schon, muss sie aber noch sortieren.

Grüsse
Rufer
"notorisch schneller Schweizer"

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Bleifuss
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Re: Aragon Speer Cup, 9.-11.5.2019

Beitrag von Bleifuss »

Danke für den geilen Bericht 8) :ballons:
Aragon ist halt eben schon ne geile Gasse :geil:
Gruss Bleifuss

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samoht32
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Re: Aragon Speer Cup, 9.-11.5.2019

Beitrag von samoht32 »

Wie immer Top Bericht :geil: :danke: :ballons:
Gruss Samoht32

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Dani
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Re: Aragon Speer Cup, 9.-11.5.2019

Beitrag von Dani »

Cool, gratuliere zu den guten Zeiten. :thumbsup:

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CJR #39
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Re: Aragon Speer Cup, 9.-11.5.2019

Beitrag von CJR #39 »

Danke für die Story und gratuliere zum Podest.. :geil: :ballons:

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rufer
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Re: Aragon Speer Cup, 9.-11.5.2019

Beitrag von rufer »

Danke allerseits. Hier noch die Bilder.
Vielen Dank an Benny von www.photo-bk.com für die super Fotos!

Briefing:
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Einfahren, bei "meiner" Kurve vom letzten Jahr noch schön vorsichtig:
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Später sah das dann schon besser aus:
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T5 mit Kamera auf Curb:
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Corkscrew vor Sascha:
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Eingangs kann man überholen oder einfach herrlich reinfliegen / driften lassen:
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Dann umlegen:
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Rennen 1, noch vor Marc:
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Ausfahrt Schikane auf die Gegengerade:
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Rennen 2:
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Siegerehrung:
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Grüsse
Rufer
"notorisch schneller Schweizer"

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Dani
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Re: Aragon Speer Cup, 9.-11.5.2019

Beitrag von Dani »

Schöne Pics, aber das 3. gefällt mir besonders gut.

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Alessandro
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Re: Aragon Speer Cup, 9.-11.5.2019

Beitrag von Alessandro »

Schöni Bildli Mättu :dafuer: :geil:
Gruss Alessandro

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marc
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Wohnort: Zürich

Re: Aragon Speer Cup, 9.-11.5.2019

Beitrag von marc »

"Den fliegenden Start hinter Marc würde ich als mittlere Katastrophe bezeichnen, Marc rührte gefühlt bis zur Startlinie im Getriebe und wir hatten schon einen Scheiss Abstand. "

Sry dude :) :shit: :oops:

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